Fluchthilfebus

Quelle: medico international

Der MovingEurope-Bus versorgt Flüchtlinge auf der Balkanroute mit Strom für Mobiltelefone, Internet und Infos für eine sichere Reise.

Smartphones sind für Flüchtlinge unentbehrlich. Gerade in der sich stündlich verändernden Situation auf dem Balkan ist es wichtig, über offene Grenzübergänge und Versorgungsstationen auf dem Laufenden zu sein, um die eigene Fluchtroute entsprechend anzupassen. Außerdem werden die Mobiltelefone benötigt, um mit anderen Flüchtlingen auf der Route sowie mit Familie und Freunden zu Hause in Kontakt zu bleiben und ihnen immer wieder ein Lebenszeichen von unterwegs zu senden.

Ein Generator, Strom- und USB-Kabelanschlüsse zum Aufladen von Handys und Smartphones sind daher das wichtigste Equipment des Kleinbusses, der heute früh von Frankfurt aus Richtung Balkan aufgebrochen ist. Lukas und weitere Freiwillige, die in München zusteigen, werden zunächst in Ljubljana Station machen, um sich mit slowenischen und anderen Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort auszutauschen. Danach werden sie sich für ihren ersten Einsatzort entlang der aktuellen Fluchtrouten entscheiden.

Der Winter steht vor der Tür und die Situation für die Flüchtlinge unterwegs wird immer dramatischer. Schon jetzt müssen Frauen, Männer und Kinder bei Kälte und Regen im Freien übernachten ohne zu wissen, wie es am nächsten Tag weitergeht. Der Kleinbus hat daher auch einige Decken und Planen sowie Erste-Hilfe-Kits für Notfälle an Bord.

Zweck des Busses ist es auch – in Absprache mit lokalen UnterstützerInnen – flexibel und zügig zu besorgen, was gerade am nötigsten gebraucht wird. Seien es Gummistiefel, Hygieneartikel oder Wasser. Verschiebt sich die Route, weil Grenzen zugemacht oder geöffnet werden, kann der Bus darauf reagieren und den Menschen auf der Flucht folgen.

Die Buscrew wird unterwegs auch Informationen sammeln und verbreiten. Eingebunden in ein Netzwerk von Aktivistinnen und Aktivisten, die an nahezu allen Grenzübergängen und Brennpunkten entlang der Route zwischen der Ägäis und Skandinavien positioniert sind, werden die Freiwilligen kurze Updates zur aktuellen Lage erstellen. Diese werden dann über einen Newsfeed an die Flüchtlinge weitergegeben. Kärtchen mit der Internetadresse des Newsfeeds – http://live.w2eu.info – werden bereits entlang der Routen verteilt.

Weitere wichtige Aufgaben des Moving Europe-Teams sind Menschenrechtsmonitoring und Dokumentation. Die bisherigen Erfahrungen in Griechenland und auf dem Balkan zeigen deutlich, dass die Präsenz von internationalen Beobachtern Übergriffe und Polizeigewalt verhindern hilft.

Unterstützt und finanziert wird das Bus-Projekt von medico international, der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration, bordermonitoring.eu und Welcome to Europe (W2EU).

Das Spendenstichwort lautet: Moving Europe.